Fakten und Argumente
Bei der von Gesundheitsminister Jens Spahn geplanten Pflegereform geht es um hohe Milliardenbeträge. Was die Älteren beruhigen soll, wird ein finanzieller Sprengsatz für die Jüngeren und ein Risiko für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Arbeitsplätze. Warum das so ist, zeigen die zahlreichen, hier zusammengetragenen Untersuchungen und Studien. Welche nachhaltigen Alternativen es jenseits von Beitragssteigerungen und Steuerzuschüssen gibt, auch darüber liefern aktuelle Zahlen einen hilfreichen Aufschluss.
Demografischer Wandel
Die demografische Entwicklung in Deutschland stellt die Sozialsysteme vor große Herausforderungen - besonders in der Sozialen Pflegeversicherung. Die Lebenserwartung steigt und mit den Babyboomern werden in einigen Jahren aus starken Beitragszahlern mehrheitlich Leistungsempfänger werden.
Herausforderungen für die pflegerische Versorgung
Der Bedarf an Pflegeleistungen wird künftig stark zunehmen. Dafür wird gut ausgebildetes Fachpersonal benötigt, das vielerorts schon heute fehlt. Voraussetzung für ausreichendes Personal sind gute Arbeitsbedingungen und attraktive Löhne. Das führt zu zusätzlichen Kosten für Bedürftige und Angehörige.
Soziale Dimension der Pflegelücke
Pflegebedürftigkeit bedeute Armut, wird häufig behauptet. So pauschal stimmt das nicht. Seit Jahren nimmt die Zahl derjenigen ab, die auf "Hilfe zur Pflege" angewiesen sind. Die Mehrheit der Rentnerhaushalte in Deutschland ist finanziell sogar gut aufgestellt, um ihre Pflege zu bezahlen.
Grenzen der Umlagefinanzierung
Steigende Beiträge - demnächst auch wachsende Steuerzuschüsse? Demografiebedingt kommt die Soziale Pflegeversicherung zunehmend an ihre Grenze. Die Lasten haben jüngere Generationen zu tragen. Sie bekommen weniger Leistung, zahlen aber lebenslang höhere Sozialabgaben als ältere Jahrgänge.
Private und betriebliche Vorsorge
Mit einer privaten, kapitalgedeckten Vorsorge lassen sich - insbesondere in jungen Jahren - hohe Pflegekosten im Alter einfach und bezahlbar vermeiden. Pflegezusatzversicherungen eignen sich jedoch nicht nur für Privatpersonen, sondern auch als betriebliche Lösungen.